Das renommierteste Museum Tunesiens wurde nach zweijähriger Schließung im Zeichen der Concordia wiedereröffnet.
Am Eingang des Museums wurde eine riesige Statue der
Göttin Concordia aufgestellt. Sie scheint die Besucher einzuladen, den schönen Gewölbekorridor zu betreten, der zum Allerheiligsten führt: den außergewöhnlichen römisch-afrikanischen Mosaiken und dem großen Karthagosaal.
Das Bardo-Museum ist eines der renommiertesten archäologischen Museen des Mittelmeerraums. Wer Bardo-Museum sagt, denkt an Mosaike, denn dieses Museum besitzt die größte Mosaikensammlung der Welt. Es ist somit eine unerschöpfliche Quelle, die Informationen über die Kultur und das Alltagsleben der reichen römischen Province Africa liefert, die heute den Namen Tunesien trägt.
In der weitläufigen Eingangshalle ist ein neues Mosaik zu bewundern: das "Inselmosaik". Diese "Pseudokarte" stellt verschiedene Inseln im Mittelmeer dar, mit ihren echten Namen (Zypern, Rhodos...), aber in einer willkürlichen Reihenfolge. Dieses Mosaik wurde 1995 in Haïdra nahe der algerischen Grenze entdeckt... 200 km vom Meer entfernt!
Eine weitere Neuheit ist der Sarkophag-Saal, der seine Besucher in einem geheimnisvollen Halbdunkel auf bläulichen Glasstegen empfängt; damit soll daran erinnert werden, dass es sich um die Wasserzisternen des ehemaligen Palastes der Beys handelt. In diesem beeindruckenden Ambiente lassen sich Stelen mit rätselhaften Symbolen und Totenschreine aus fein gemeißeltem Marmor bewundern.
In einigen Sälen und Vitrinen haben neue Objekte ihren Platz gefunden. Die
islamische Abteilung wurde neu organisiert.
Wertvolle Schriftrollen (darunter der wunderschöne Blaue Koran) erhalten eine verbesserte Darstellung.
Punische Stelen und eine Statuette des großen Gottes Baal – Die Stele des Priesters mit dem Kind,
die vielleicht das Fortbestehen von Kinderopfern im alten Karthago veranschaulicht ... oder ein besonderes Begräbnisritual für früh verstorbene Kinder darstellt.
Das Bardo-Museum ist ein wahres Labyrinth von Räumen und Zivilisationen, das man nie in seiner Gesamtheit erfassen kann. Die 2010 begonnenen Umbauarbeiten sind eine ewige "work in progress". Die Besucher werden somit noch lange und immer wieder etwas Neues im Bardo-Museum entdecken!
Täglich außer Montag von 9:30 bis 16:30 Uhr